30. Mai 2023
Veröffentlicht am 30. Mai 2023 von Heino
Wie wichtig ist Schlaf?
Schlaf ist lebenswichtig. Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Gedanken über den Schlaf machen wir uns häufig erst dann, wenn Probleme auftreten - sogenannte Einschlaf- oder auch Durchschlafprobleme.
Doch was hat es mit dem Schlafen auf sich? Was ist Schlaf? Warum ist Schlaf so wichtig für unsere Gesundheit? Wie beeinflusst ein gutes oder schlechtes Schlaferlebnis unsere Leistungsfähigkeit? Was versteht man unter gesundem Schlaf und warum ist dieser so essenziell für unser Wohlbefinden?
Wir haben uns zum Thema Schlaf schlau gemacht und die Antworten auf diese Fragen in folgendem Beitrag für dich zusammengetragen.
Was ist Schlaf?
Schlaf ist zuerst einmal ein ganz natürlicher Zustand, indem wir uns ausruhen. Er tritt nicht nur bei uns Menschen, sondern auch in der Tierwelt regelmäßig auf.
Während wir schlafen, reduzieren sich die Aktivitäten von Gehirn und Körper deutlich, wodurch Regeneration und Erholung möglich sind. Diese Tatsache ist ein Grund dafür, warum schlafen so essenziell für unseren Körper, unseren Geist und unsere Gesundheit ist.
Schlaf beeinflusst nicht nur Muskeln und Gelenke, sondern auch unsere Denkfähigkeit, die Hormonproduktion sowie die Regulierung des Stoffwechsels. Für einen gesunden Lebensstil ist ausreichender und gesunder Schlaf unerlässlich.
Die Definition von Schlaf
Mit einer genauen Definition von Schlaf tut sich die Wissenschaft schwer - handelt es sich doch beim Schlafen um ein komplexes Phänomen, das sich aus verschiedenen neurologischen, physiologischen und verhaltensbezogenen Prozessen zusammensetzt.
Daher gibt es unterschiedliche Versionen der Schlaf-Definition. Eine lautet:
Im Schlaf befinden wir uns in einem psychologischen Zustand, der sich durch eine reduzierte Wachheit, eine verringerte Aktivität des zentralen Nervensystems und ein charakteristisches Muster von Hirnwellen auszeichnet.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Schlaf fand erstmals im Jahr 1953 ernsthaft statt, als Aserinsky und Kleitmann die bahnbrechende Entdeckung des REM-Schlafs (rapid eye movement = Schlaf mit schnellen Augenbewegungen) beschrieben
(1).
Der Wissenschaft ist es zu verdanken, dass wir heute von verschiedenen Schlafphasen Kenntnis haben und wissen, wie man einen guten Schlafzyklus erkennen kann.
Allgemein wird
Schlaf als Entspannungs- und Erholungszustand des Gesamtorganismus bezeichnet. Doch bis heute ist die biologische Bedeutung von Schlaf noch nicht eindeutig geklärt. Daher hat für die Forschung der Satz des berühmten Aristoteles (384-322 v. Chr.): »
Der Schlaf hat die Bestimmung der Erhaltung der Lebewesen zu dienen« immer noch seine volle Berechtigung.
Wir haben uns weiter nach einer
Definition von Schlaf umgesehen und sind im Lexikon der Psychologie fündig geworden:
So heißt es bei DORSCH:
"Schlaf [engl. sleep], [BIO] ist ein gewöhnlich periodisch auftretender, der Erholung dienender Zustand der Ruhe und des Sich-Abschließens von der Umwelt unter Herabsetzung oder Aufhebung des Tagesbewusstseins und der willkürlichen Bewegung (Motorik).
Man unterscheidet heute zumindest zwei Formen des Schlafes: den orthodoxen (Non-REM-Schlaf, traumloser Schlaf) und den paradoxen oder REM-Schlaf (engl. rapid-eye-movement schnelle Augenbewegungen)." (2)
Die
Lehre des Schlafs wird als Somnologie bezeichnet - ein Begriff, der sowohl die
Schlafforschung als auch die
Schlafmedizin umfasst.
Über eines sind sich Schlafforscher einig: Schlaf ist wichtig! Wer gesund und leistungsfähig sein möchte, braucht Schlaf. Es ist nicht umsonst von der Natur so eingerichtet, dass
der Mensch rund ein Drittel seines Lebens verschläft.
Was genau passiert im Schlaf?
Schlafforscher haben einiges über das Phänomen Schlaf herausgefunden. Mittlerweile wissen wir, dass nicht NICHTS passiert, während wir schlafen. Ganz im Gegenteil -
es tut sich einiges in unserer nächtlichen Ruhephase.
Ein
natürlicher Nachtschlaf von ca. 7 bis 8 Stunden verläuft in mehreren Phasen. Außer zur
Regeneration nutzen wir diese,
um Erlebtes abzuspeichern und
Krankheiten abzuwehren.
Wenn unser Organismus eine Pause benötigt, zeigt er uns dies mit
typischen Signalen wie Gähnen, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen. Gesteuert werden diese Vorgänge durch bestimmte Botenstoffe - die Hormone.
Melatonin ist ein solches Hormon und laut Schlafforschung verantwortlich dafür, dass Körperfunktionen sich auf das Schlafen vorbereiten und der Körper langsam auf Sparflamme herunterfährt.
Dabei sinkt der Blutdruck, die Atmung wird flacher und auch die Körpertemperatur wird um einige Zehntelgrad herabgesetzt. Sind wir dann endlich weich gebettet, setzt eine
Folge von hoch organisierten Ereignissen in Körper und Gehirn ein.
Das Einschlafen selbst erstreckt sich über eine Dauer von 5 bis 30 Minuten, wobei wir uns an den genauen Moment nicht wirklich erinnern. Das wundert nicht, denn man weiß heute, dass unser Gehirn in diesem Moment
in einem Bruchteil von Sekunden eine Substanz freisetzt, die unser Bewusstsein abschaltet und uns in den Schlaf versetzt.
Allerdings ist Schlaf nicht gleich Schlaf.
Welche unterschiedlichen Schlafphasen gibt es?
Während wir schlafen, wechseln wir etwa alle 90 Minuten in
eine andere Schlafphase. Diese werden in
Tiefschlaf- und Traumphase unterschieden.
Tiefschlafphase
Diese Phase steht für Schlaf mit Vertiefungs- und Verflachungsphasen und wird häufig als konventioneller, orthodoxer, synchronisierter und traumloser Schlaf bezeichnet.
Traumschlaf (REM-Schlaf)
Die Traumphasen machen nur etwa 20 Prozent unseres gesamten Schlafs aus. Man bezeichnet sie auch als paradoxen oder desynchronisierten Schlaf.
Wechsel der Schlafphasen
Nun ist es nicht so, dass wir diese zwei Schlafphasen pro Nacht nur einmal durchlaufen. Ganz im Gegenteil - sie wechseln sich, wie bereits erwähnt, ca. alle 90 Minuten ab.
Forscher gehen davon aus, dass sich in
der Tiefschlafphase vor allem der Körper erholt, während in
der Traumphase das Gehirn Entspannung findet - was paradox erscheint. Denn anstatt sich zur Ruhe zu begeben, fängt unser Hirn an zu verarbeiten, um sich zu erholen.
Wenn das
unbegrenzt fantasieren und träumen darf, scheint es sich am
besten zu regenerieren.
Ablauf des Schlafs
Im Grunde können wir uns den Verlauf von Schlaf in einer Nacht wie folgt vorstellen.
1. Einschlafphase
Während des Einschlafens wechselt unsere Gehirnaktivität von konzentrierter Wachheit in den entspannten Alpha-Zustand. Ein EEG würde zu diesem Zeitpunkt ein Muster von acht bis zehn Gehirnwellen pro Sekunde anzeigen - die sogenannten Alpha Wellen.
Nach wenigen Minuten werden diese von noch flacheren, langsameren Gehirnwellen abgelöst und wir sinken in den Halbschlaf. Die Atmung flacht ab und die Muskulatur erschlafft.
Die ersten Einschlafträume - wissenschaftlich hypnagogische Halluzinationen genannt - tauchen auf und lassen Eindrücke des Tages bruchstückhaft vorbeifließen.
2. Stabiler Schlaf
Nur wenige Minuten später findet wieder eine Änderung des Hirnwellenmusters statt - ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in Schlafphase zwei eintreten. Hier tauchen ebenfalls Traumfetzen auf, die sich aber von den typischen komplexen Träumen des eigentlichen Traumschlafs unterscheiden und meist als kurze rationale und gedankenähnliche Momente in Erscheinung treten.
3. Tiefschlaf
Sind in der zweiten Schlafphase etwa 10 bis 15 Minuten vergangen, bahnt sich das Abtauchen in den Tiefschlaf an. Wir schlafen nun ziemlich fest und auch lautere Geräusche können uns kaum aufwecken.
Während unsere Muskeln fast total entspannt sind, schlägt unser Herz langsam und regelmäßig. Und auch das Gehirn zeigt große und langsame Deltawellen - man spricht in dieser Phase auch vom "slow wave sleep".
Jetzt kann sich der Körper regenerieren. Zellen teilen sich, Wachstumshormone werden ausgeschüttet. Geschädigte Strukturen werden repariert und selbst Schäden am Erbgut erfahren durch zellinterne Reparaturmechanismen eine Instandsetzung. Im Jugendalter erleben wir in den Tiefschlafphasen die größten Wachstumsschübe. Das ganze dauert etwa 30 - 45 Minuten an.
4. REM-Schlaf
Ist die Tiefschlafphase abgeschlossen, wechseln wir hinüber in die REM-Schlafphase. Die zuvor langsamen Gehirnwellen werden wieder flacher und schneller - ähnlich wie zuvor im Leichtschlaf.
Wir treten in die Welt der Träume ein. Unsere Augen wandern unter den Lidern hin und her. Man spricht hier vom sogenannten "Rapid eye movement" = REM. Nur unsere restliche Muskulatur scheint gelähmt, sodass wir uns in dieser Phase nicht bewegen können.
Schlafforschung weiß heute: Für unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und unser Wohlergehen ist der mehrfache Wechsel eben beschriebener Phasen unerlässlich.
Gut zu wissen:
"Schlafphasen und Schlafzyklus verändern sich bei älteren Menschen. Die Tiefschlafphasen nehmen ab und werden oberflächlicher. Im Gegensatz dazu nehmen Kurzschlafphasen während des Tages zu und ermöglichen Erholung."
Warum brauchen wir Schlaf?
Nun ist zwar ungefähr klar, dass wir uns im Schlaf körperlich und geistig ausruhen, doch wie wichtig ist Schlaf wirklich? Was ist die genaue Funktion von Schlaf? Und warum hat
Schlafentzug verheerende Folgen für Menschen und Tiere?
Auch wenn noch nicht alle Geheimnisse von Schlaf gelüftet sind, steht zumindest eines fest: Erholsamer Schlaf ist wichtig für unser Wohlergehen. Nicht klar ist vielen allerdings die Tatsache, dass
Schlafstörungen und Schlafentzug krank machen und im allerschlimmsten Fall sogar zum Tode führen können. Schlechtes Ein- oder Durchschlafen ist also
keine Lappalie.
Das wurde zumindest in Tierexperimenten eindeutig nachgewiesen. Hier führte Schlafentzug
auf Dauer zu einem völligen Entgleisen des Metabolismus (Stoffwechsel) und schließlich zum Tod der Tiere.
Zudem beeinflusst Schlafentzug die Gedächtnisfunktion negativ.
Unterbrechungen der REM-Phasen wirken sich dabei am stärksten
auf das Gedächtnis aus.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass wir im REM Schlaf durch die Wiederholung neuronaler Erregungsmuster im Gehirn kurz zuvor Erlerntes festigen. Durch Unterbrechung dieser Wiederholungen gehen diese Fähigkeiten verloren.
Lebenswichtige Prozesse erledigen wir im Schlaf
Im Schlaf finden tatsächlich
eine Reihe lebenswichtiger Prozesse statt:
Das Hormonsystem
Ohne ausreichenden Schlaf findet keine
geregelte Hormonproduktion statt. Die im Schlaf ausgeschütteten Wachstumshormone sind unter anderem wichtig für die Wundheilung und die Immunabwehr.
Schlafstörungen haben einen negativen Einfluss auf die Schilddrüse, den Motor unseres Hormonsystems. Kann diese nicht richtig arbeiten, führt das zu Störungen (Verlangsamung) im Stoffwechsel. Symptome wie Müdigkeit, Trägheit und Gewichtszunahme sind die Folge.
Immunsystem
Kreislauf und Stoffwechsel zeigen im Schlaf ein völlig anderes Verhalten als im Wachzustand. Das
Immunsystem erfährt hier eine Stärkung, denn im Schlaf verfügt unser Organismus über eine stärkere Abwehr gegen bakterielle und virale Infektionen.
Es heißt nicht umsonst: Schlaf dich gesund! Erfährt die Tiefschlafphase eine Störung, könnte das unser Immunsystem erheblich schwächen, vor allem dann, wenn es sich um einen länger anhaltenden Zustand handelt.
Die Haut
Auch unser größtes Organ - die Haut -
regeneriert sich im Schlaf. Das sorgt am nächsten Morgen für ein frisches Aussehen. Schlafmangel ist ein Grund dafür, dass unsere Haut schneller altert und verbraucht aussieht.
Metabolismus
Unser Stoffwechsel läuft in der
ersten Nachthälfte auf Hochtouren. Neue Proteine bilden sich und die Energiespeicher werden aufgefüllt.
Stoffwechselabbauprodukte werden - vor allem aus dem Gehirn - abtransportiert, sodass
Schlaf für die Entgiftung des Körpers eine große Rolle spielt.
Gesunder Schlaf hält unsere
Blutzuckerregulation und den Fettstoffwechsel im Gleichgewicht und reduziert unseren Appetit und hat somit einen signifikanten Einfluss auf die Ernährung.
Das Gehirn
Das gesamte neuronale Netzwerk regeneriert sich im Schlaf. Außerdem werden erlernte
Fähigkeiten und Gedächtnisinhalte gespeichert. Darum verlangt unser Gehirn nach einem erholsamen Schlaf und einer angemessenen Schlafdauer.
Tagsüber arbeitet es auf Hochtouren, muss Sinneseindrücke und komplexe Informationen fortlaufend verarbeiten und hat seine Kapazitätsgrenze somit spätestens nach 16 Stunden erreicht.
Die im Hippocampus zwischengelagerten Informationen des Tages werden nachts reaktiviert und in den Neokortex - einen Teil der Großhirnrinde – transferiert, sortiert und mit bereits bestehenden Inhalten im Langzeitgedächtnis adaptiert.
Dieser Vorgang kann nur im Schlaf stattfinden, denn im Wachzustand wäre unser Gehirn nicht in der Lage, zwischen neu aufgenommenen und zwischengespeicherten Informationen zu unterscheiden.
Wissenschaftliche Untersuchungen heben hervor, dass Schlafstörungen auf Dauer zu einer Vielzahl von Beeinträchtigungen führen:
Aufmerksamkeitsdefizite
Störungen des Reaktionsvermögens
Gereiztheit / Aggressivität
Störungen der Problemlösungsfähigkeit
Das sind nur einige Beispiele dafür, wie wichtig ausreichend Schlaf für uns ist, um gesund zu bleiben.
Was bedeutet gesunder Schlaf?
Von gesundem Schlaf spricht man, wenn folgende Parameter gegeben sind:
schnelles Einschlafen
Durchschlafen
kein vorzeitiges Aufwachen
guter Schlafzyklus
Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Ganz natürlich sorgt unser Körper normalerweise für einen ausgeglichenen Schlaf-Wach-Rhythmus durch die Ausschüttung bestimmter Hormone.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die sogenannte "innere Uhr", die Einfluss darauf hat, zu welcher Uhrzeit wir bevorzugt schlafen gehen und gerne aufwachen.
Gesunder Schlaf ist somit von verschiedenen Faktoren abhängig - unter anderem von einer guten Schlafhygiene. Darunter versteht man Gewohnheiten und Verhaltensmuster, die einen gesunden Schlaf unterstützen.
Und eine wesentliche Rolle spielt natürlich die
Schlafumgebung. Es heißt nicht umsonst: "Wie man sich bettet, so liegt man".
Zu einer guten Schlafumgebung zählt neben einer entsprechenden Räumlichkeit natürlich eine gute Matratze. Auch wenn viele Menschen Schlaf nur als notwendiges Übel betrachten - gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist er ein wichtiger Teil des Lebens.
Wenn wir seine Bedeutung nicht erkennen, kann das schlimme Folgen haben.
Woran erkennt man einen guten Schlafzyklus?
Mit gutem Schlafzyklus ist die klare Reihenfolge o.g. vier Schlafphasen gemeint. Schlaf ist laut Forschung nur
dann wirklich erholsam, wenn wir
vier bis sieben solcher Schlafzyklen durchlaufen.
Das bedeutet, dass wir uns genügend Zeit zum Schlafen nehmen müssen. Wobei es keine allgemein gültige Formel dafür gibt, wie viel Schlaf wir brauchen. Das ist von Person zu Person total unterschiedlich.
Wie viel Schlaf ist gesund?
So individuell wie wir Menschen ist auch der Schlafbedarf jedes Einzelnen. Manchen von uns reichen 5 bis 6 Stunden Schlaf pro Nacht vollkommen aus. Andere sind erst nach mindestens 9 Stunden ausgeschlafen.
Wie viel Schlaf brauchen wir wirklich?
In einer großangelegten Studie
(3) zum Thema Schlaf mit Daten von 500.000 Erwachsenen im Alter von 38 bis 73 Jahren wurde folgendes nachgewiesen:
Die ideale Schlafdauer für Erwachsene sind 7 Stunden. Deutlich mehr oder weniger Schlaf könnte zu einer Beeinträchtigung der physischen Gesundheit und Leistungsfähigkeit führen.
Nach Auswertung aller Informationen stand für die Forscher fest, dass
zu viel und auch zu wenig Schlaf zu einer
verminderten kognitiven Leistung führen kann. So waren betroffene Probanden während durchgeführter Tests langsamer, zeigten eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und eine verschlechterte Fähigkeit, Probleme zu lösen.
Weiterhin traten bei
Probanden mit zu wenig und zu viel Schlaf Symptome wie
Angst und Depressionen auf und generell zeigten sie ein
vermindertes allgemeines Wohlbefinden.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass sieben Stunden Schlaf pro Nacht ohne größere Schwankungen zumindest für Menschen mittleren und höheren Alters am besten seien.
Schlechter Schlaf: Ab wann ist es eine Schlafstörung?
Führt man sich die Funktionen von ausreichender Nachtruhe und erholsamen Schlaf vor Augen, ist es erschreckend, dass laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
Schlafschwierigkeit in Deutschland
bei allen Altersgruppen festgestellt werden und das mit steigender Tendenz.
In einer Studie der Techniker Krankenkasse von 2017 gab jeder
Dritte der Befragten an, unter Schlafschwierigkeiten zu leiden.
Wenn jemand ab und an schlecht schläft, sei es vor einer Prüfung oder aufgrund von anderen Belastungsfaktoren, spricht man eher von einer normalen Reaktion. Die meisten werden das kennen.
Von einer
Schlafstörung geht man erst dann aus, wenn:
die Beschwerden mindestens drei Mal pro Woche über einen Zeitraum von vier Wochen auftreten. Fachleute sprechen dann von einer Insomnie.
In Deutschland nimmt man gerade beim Thema Schlaf eine beunruhigende Entwicklung wahr: So zeigen beispielsweise die Daten der KKH Kaufmännischen Krankenkasse, dass die Zahl
nicht organisch bedingter Schlafstörungen bundesweit von
2011 bis 2021 um rund 77 Prozent angestiegen ist.
Dabei darf nicht vergessen werden:
Signifikanter als Schlafstörungen sind die
drohenden Alltagseinschränkungen und gesundheitlichen Risiken, die sich häufig als Folge der Schlafstörung ergeben.
Fehlende Leistungsfähigkeit, Krankheiten von Herz und Kreislauf sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen sind sehr oft Folge von chronischen Schlafstörungen.
Wann wird eine Schlafstörung zum gesundheitlichen Problem?
Schlafprobleme wirken sich auf
den gesamten Tagesablauf aus. Betroffenen fällt es zunehmend schwer, sich zu konzentrieren. Hinzu kommt die
Sorge, dass aus Schlafproblemen eine handfeste Schlafstörung entstehen könnte.
Vor allem nachts kreisen die Gedanken um dieses Thema. Es entsteht zusätzlicher sogenannter
Schlafdruck.
Schlafprobleme zeigen sich unterschiedlich:
Sie brauchen sehr lange, um einzuschlafen.
Sie schlafen unruhig und wachen nachts sehr oft auf.
Sie können nicht wieder einschlafen, wenn Sie aufwachen.
Sie wachen morgen viel zu früh auf.
Wenn Sie unter derartigen Beschwerden leiden, sollten
Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Zum einen ist es beruhigend, wenn man sicher sein kann, dass keine Krankheit hinter der Schlafstörung steckt. Zum anderen können Sie schnell behandelt werden, sollte dies doch der Fall sein.
Welche Ursachen können Schlafprobleme haben?
Wir haben zuvor bereits über Belastungsfaktoren gesprochen. Dazu gehören beispielsweise:
Stress auf der Arbeit oder im Privatleben
Koffein, Alkohol, Drogen
Schichtarbeit
Verlust von Angehörigen oder anderen geliebten Personen
schlechte Schlafumgebung
psychosoziale Probleme
In manchen Fällen kann auch eine
Erkrankung den Schlaf stören, beispielsweise eine chronische Nierenschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen der Lunge und Schilddrüse.
Auch viele
neurologische Krankheiten sind häufig Ursache für eine Schlafstörung, zum Beispiel
Multiple Sklerose oder Parkinson. Hinzu kommen nächtliche Atemstörungen und Schnarchen.
Zudem wurde festgestellt, dass sich hinter
mehr als der Hälfte aller Schlafstörungen als Ursache eine
psychiatrische Erkrankung verbirgt. Besonders häufig trifft es
Menschen mit Depressionen.
Ein Arzt kann durch eine gezielte Anamnese inklusive Blutuntersuchung die Ursache herausfinden und zügig mit einer geeigneten Behandlung beginnen.
Studien: Wie ungesund ist zu wenig Schlaf
Dass Schlaf wichtig ist, sollte nun allen klar sein. Wie viel Schlaf benötigt wird, haben wir auch beleuchtet. Im Schlaf
regeneriert sich unser gesamter Organismus und außerdem festigt das Gehirn im Schlaf neu erlernte Dinge.
Schlaf fördert somit die
Gesundheit, sichert unsere
Leistungsfähigkeit und ist essenziell für das
Wohlbefinden. Wer schlecht schläft, läuft Gefahr,
körperlich und seelisch krank zu werden.
Festgestellt wurde, dass die
Insomnie vor allem depressiv machen kann. Hinzu kommt für die Betroffenen langfristig:
häufiger auftretende Herz-Kreislauf-Erkrankungen
erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle
Burnout
Schwächung des Immunsystems
Anfälligkeit für Krankheiten steigt
Untersuchungen zeigen: Wer regelmäßig
weniger als 6 Stunden schläft,
erkältet sich häufiger als andere. Forscher aus den USA stellten fest, dass selbst Raucher ein geringeres Risiko für einen Infekt aufweisen als Menschen mit Schlafstörungen.
(4)
Immer wieder ein Thema unter den Forschenden sind
Gewichtsprobleme, die durch Schlafstörungen ausgelöst werden könnten. Mit dem Satz "Fehlender Schlaf macht dick, dumm und krank", wurde schon vor Jahren der Regensburger Schlafforscher Jürgen Zulley
(5) in mehreren Tageszeitungen zitiert.
Heute weiß man, dass viele Menschen mit Schlafstörungen am nächsten Tag unter
Heißhungerattacken leiden. Grund dafür ist laut Wissenschaft unser Gehirn: Je müder wir uns fühlen, desto mehr Belohnungen möchte es haben.
Süße und deftige Snacks werden als Belohnung wahrgenommen. Und selbst bei einer durchwachten Nacht kann unser
Hungergefühl durcheinander geraten. Das bedeutet, dass schlechter Schlaf auch Einfluss auf unsere Ernährung hat.
Ein besonders heikles Thema sind
Schmerzen: Sie führen dazu, dass wir schlechter schlafen. Und umgekehrt führt
schlechter Schlaf zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit. Probleme mit Rücken, Schultern oder Nacken können sich so verstärken.
Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt, um größere Probleme zu vermeiden.
Was kann man tun für einen gesunden und erholsamen Schlaf?
Weil wir wissen, dass wir regelmäßig guten Schlaf brauchen, sollten wir bereits im Vorfeld
für eine gesunde Schlafumgebung sorgen und ausreichend Zeit für unseren Schlaf einplanen. Mindestens sechs Stunden wären laut Forschung angemessen, in einigen Fällen benötigen Menschen auch mehr.
Wir sagten es bereits: Wie man sich bettet, so schläft man. Das kann man metaphorisch betrachten, aber auch
durchaus wörtlich nehmen. Außer Krankheiten oder Stress steckt nicht selten ein
schlechtes Schlafsystem hinter den Schlafstörungen.
Eine ungeeignete Matratze und ein minderwertiger Lattenrost sind durchaus in der Lage, dafür zu sorgen, dass unser Körper sich nicht sechs bis neun Stunden auf ihnen wohlfühlt. Eine
falsche Matratze kann außerdem zu einer
ganzen Reihe von körperlichen Beschwerden führen bzw. diese verstärken.
Nicht selten sind zu weiche oder zu harte Matratzen Ursache für Muskelverspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen oder unangenehme Druckstellen.
Immer häufiger empfehlen Schlafexperten und Ärzte daher
ergonomische Schlafsysteme bzw. ergonomisch abgestimmte Matratzen. Das interdisziplinäre Schlafmedizinische Zentrum der Charité Berlin sagt dazu folgendes:
"So können geeignete Matratzen auf der einen Seite die Schlafqualität verbessern und auf der anderen Seite die Entlastung und Dehnung der Wirbelsäule fördern..."
Weiter heißt es:
"Neuere Entwicklungen führten zu der heute bekannten Mehrzonenmatratze, die aus den genannten Gründen mehrere Härtezonen in eine Matratze integriert und das unterschiedliche Auflagegewicht des Körpers berücksichtigt."(6)
Wie toll wäre es, wenn so eine Matratze austauschbare Module bietet, sodass ihre individuelle Passform noch um einiges gesteigert werden kann? In der Charité wurde dazu eine Untersuchung durchgeführt. Das Ergebnis:
"Die Datenauswertung zeigte eine signifikante Zunahme von Tief- und Traumschlaf mit dem Bettsystem Testmatratze sowie eine Abnahme von Leichtschlaf.
Die Bewegungsaktivität änderte sich nicht. Die Müdigkeit am Morgen nahm ab und die Stimmung nach dem Schlaf auf der neuen Matratze nahm zu."
Das bedeutet, ein
individuell angepasstes Schlafsystem ist dazu geeignet, für eine
erholsame Nachtruhe zu sorgen und Schlafprobleme zu vermeiden. So fühlen Sie sich am nächsten Tag körperlich fit und ausgeruht.
Experten sind sich einig, dass die
Schlafumgebung einen wesentlichen Einfluss auf den Schlaf und dessen Qualität hat. Die Änderung bzw. Verbesserung des Bettsystems durch eine individuell angepasste Matratze ist dabei eine bedeutende Komponente.
Fazit:
Es gibt noch einiges zu berichten rund um das Thema Schlaf. Interessant ist zum Beispiel: Warum müssen Kinder und Säuglinge so viel schlafen? Was unser Gehirn braucht, um sich nachts zu regenerieren? Welche Tipps für eine gesunde Schlafumgebung haben wir für dich?
Das Thema Schlaf ist umfassend und spannend. Wie du für ausreichenden Schlaf sorgen kannst, was es mit den einzelnen Schlaftypen wie Eule und Lerche auf sich hat und wie Schlafsysteme unseren Schlaf positiv oder negativ beeinträchtigen können, werden wir in den folgenden Blogartikeln für dich erörtern. Es bleibt also spannend und wir freuen uns auf deinen nächsten Besuch.
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Quellen und wissenschaftliche Studien:
(1) Spektrum.de:
https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/schlaf/11377
(2) Dorsch Lexikon der Psychologie:
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/schlaf
(3), (4):
https://www.nature.com/articles/s43587-022-00210-2
(5) zulley.de:
https://www.zulley.de/
(6) researchegete.de:
https://www.researchgate.net/publication/285416020_Einfluss_des_Bettsystems_auf_den_Schlaf
Bildquellen:
Teaser:
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Bild 1:
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Schlafphasen:
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Einschlafphase:
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Stabiler Schlaf:
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Tiefschlaf:
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REM-Schlaf:
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Bild 2: REM-Schlaf:
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Gesunder Schlaf:
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Fazit:
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